Wissenschaftlich

Akupunktur wirkt über die Beeinflussung der am Akupunkturpunkt vorhandenen Strukturen des Grundregulationssystems.

Faszienkanal mit Gefäss-Nerven-Bündel
Bindegewebe 

   System der Grundregulation 
   Mechanotransduktion durch Kollagenfaserzug
   Muskelfunktionskette - Achsenkopplung

    Neurophysiologische und humorale Grundlagen
       Pheriphere Wirkung: Axonreflex, Mikrotrauma
       Zentrale Wirkung: segmentale Bezüge, Schmerzgedächtnis (neuronale Plastizität)


    Studien

    Die anerkanntesten Studien endeten 2005 und wurden in Deutschland durch den Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen initiiert. Es wurden sogenannte Kohortenstudien bei ca. 300'000 Patienten durchgeführt. Die Studie hat vor allem die Effektivität (Wirksamkeit), Effizienz (Wirtschaftlichkeit) und Nebenwirkungen untersucht. Die Studie hat nur 4 spezifische Indikationen getestet. In der Folge wurden am 1.1.2007, zwei Indikationen in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen wurde. Bei den zwei anderen Indikationen wurde argumentiert, dass kein Vorteil gegenüber der Standardtherapie festzustellen war.

    Medizinhistorisch

    Das bekannteste Klassische Grundlagenwerk der Chinesischen Medizin ist das Huang Di Nei Jing (Die innere Medizin des gelben Kaisers), datiert ca. aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. Die Übersetzung solcher Werke ist eine unwahrscheinliche Arbeit. Die historisch genaueste Übersetzung wurde vom Sinologen P. Unschuld vorgenommen. Die wichtigsten zwei Theoriesysteme sind die 5 Wandlungsphasen und Yin/Yang (6 Schichtenmodell).

    Philosophisch

    Die Chinesische Medizin entstand in der Antike auf der naturphilosophischen Grundlage des Taoismus. «Tao» ist die schöpferische Urkraft des Universums, die alle Schöpfungen der Natur in einem polaren Spannungsfeld hervorbringt. Die Pole dieses Spannungsfeldes werden Yin und Yang genannt und ergänzen sich zu einer dynamischen Ganzheit. Beide Hälften, Yin und Yang, bilden eine Ganzheit und stehen in einem dynamischen Wechselspiel der ständigen Wandlung, aus dem eine strömende Lebensenergie, Qi genannt entsteht. Die Vorstellung von der Existenz einer alle Lebewesen innewohnenden Lebensenergie oder Lebenskraft ist grundlegend für das Verständnis der chinesischen Medizin. Alle Lebensäußerungen, also auch die Funktionen von Organen und Organsystemen, sind eine Manifestation dieser Lebensenergie Qi.

    Nach antiker chinesischer Vorstellung durchströmt die Lebensenergie Qi den Körper in den Meridianen, den Energieflüssen des Körpers, ähnlich wie das Wasser der Flüsse die Kontinente durchzieht. Vom natürlichen, harmonischen Fließen des Qi hängen die Funktionen der Organe und Organsysteme ab.


    Quellen

      Abschlussbericht des Bundesausschusses zur Akupunktur
      Repetitorium Akupunktur von A.Steveling/H.U.Hecker/E.T. Peuker (2010, Hippokrates Verlag)
      Huang Di nei jing von P.U.Unschuld/H.Tessenow (2011, University of California Press)
      Psychosomatik in der chinesischen Medizin von Klaus-Dieter Platsch (2005, Elsevier GmbH, München)